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Impulse

Gute Fragen

Genauso wenig wie sich die eine Unternehmenskultur, die für alle Organisationen optimale Resultate erzielt, wie der Hase aus dem Hut des Unternehmensberaters zaubern lässt, so wenig lassen sich Methoden, best-practices, und die Weisheiten aus dem Innovationsmanagement und der Kreativitätsforschung in einer einzigen Rezeptur vereinen, die bei Verabreichung schlagartig zu (innovativen) Höhenflügen führt. Einen Ansatz zur Auseinandersetzung mit der eigenen Innovationskultur können folgende "Gute Fragen" von Herrn Meissner [1] bieten:

Meissner's Gute Fragen:

  1. Ist jemand für das Thema „Innovation“ verantwortlich, gibt es eine gemeinsame Definition von Innovation, eine entsprechende Strategie, einen wie auch immer gearteten Prozess? Gibt es also eine aktiv gestaltete funktionale Differenzierung in Richtung Innovationsmanagement?
  2. Stehen Mittel zum Innovieren zur Verfügung? Nicht nur finanzielle Budgets sind notwendig, sondern insbesondere auch Personal, Infrastrukturen und Vernetzungskapazitäten.
  3. Gibt es physische und virtuelle Orte, an denen Innovieren nicht nur ausdrücklich erwünscht, sondern das Leitmotiv ist? Gibt es beispielsweise einen speziellen Innovationsraum, in den man gehen kann? Haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, an bestimmten Orten oder in bestimmten Räumen ihre alltäglichen Arbeitsinstrumente und –techniken zugunsten der Innovation beiseitezulegen?
  4. Wird die maximal mögliche Mitarbeiterbasis ins Innovationsmanagement eingebunden, und hat sie Zugang zu den notwendigen Dokumenten und Daten? Gibt es eventuell Open-Space-Formate, in denen sich eine Mitgliedermehrheit formieren und Innovationsthemen gemeinsam bearbeiten kann?
  5. Lässt sich die Organisation systematisch durch Impulse von innen und außen verunsichern? Wird Verunsicherung sanktioniert bzw. nicht bestraft?
  6. Bestehen Slack-Ressourcen zur „kreativen Entschleunigung“? Was geschieht mit den „Bett-, Bad- und Bus-Ideen“ der Mitarbeiter?
  7. Gibt es Führungsmechanismen, die unbewusst gegen die Innovation arbeiten, indem sie beispielsweise die Durchlässigkeit zwischen den Organisationseinheiten behindern oder die Flexibilität der Mittelzuweisung verringern? Wird Out-of-the-box-Thinking unterdrückt?
  8. Ist die Organisation darauf eingestellt, dass sie innovieren muss? In der Regel kann man diese Frage spezifizieren und nicht fragen, ob, sondern wo dies der Fall ist.

Guter Rat

Abstrakt, aber deswegen nicht weniger wertvoll, formuliert Meissner [2] :

  1. Chaotisches Handeln ist einer geordneten Passivität vorzuziehen […] denn dann offenbart sich schneller, was wie funktioniert und wie eine Lösung optimal umgesetzt werden kann.
  2. Die Karte ist das Terrain! Gegenüber der klassischen Ansicht, dass die Karte nicht das Terrain sei, verweist WEICK bereits auf einen Eigennutzen der Karte. Er meint damit, dass allein der Plan zur Handlung bereits den zu beschreitenden Pfad durchs Terrain vorzeichnet. Die Karte steht stellvertretend für die mentalen Modelle der Organisation und ihrer Mitglieder, welche ihren Vorstellungen folgend handeln. (Sinnstiftungsprozesse) […]
  3. Man tut niemals etwas ganz allein. […] Aus dem sozialen Gefüge gibt es keinen Ausbruch.

Zwölf konkrete Gestaltungsratschläge des britischen Advanced Institute of Management Research: [3]

  1. Innovationsscouts aussenden
  2. verschiedene Zukünfte und Szenarien erkunden
  3. das Internet als Informationsquelle und Instrument nutzen
  4. mit aktiven Nutzern arbeiten
  5. studieren, was Kunden wirklich tun
  6. ausprobieren und lernen
  7. den Mainstream mobilisieren
  8. „Ventureunits“ schaffen, also Organisationseinheiten mit Freiheitsgraden und genügend Ressourcen
  9. Unternehmertum und Intrapreneurship […] fördern
  10. Netzwerker und Brückenbauer nutzen
  11. Diversität entfesseln
  12. Ideengeneratoren (und motivierende Kreativitätstechniken) einsetzen.

Fundstücke

RSA-Animate/Daniel Pink: Motivation und Kreativität - The surprising truth about what really motivates us.

Motivation und Kreativität: Wo hänge ich die Karotte hin? Und was für eine Karotte? Ein kurzes englisches Video (ca. 10 Minuten). Fachlich fundiert und unterhaltsam:
RSA-Animate Produktion von www.theRSA.org (Externer Link). Direkter Videolink hier.

Quelle: theRSA.org, publiziert unter der "open access license for RSA public events content" einsehbar hier.

Quellenangaben:

  • [1] Meissner, Jens O. (2011), S. 108 ff, mit freundlicher Genehmigung des Authors. Zum Buch.
  • [2] Meissner, Jens O. (2011), S. 110 ff, mit freundlicher Genehmigung des Authors. Zum Buch.
  • [3] Bessant, J., von Stamm, B. (2007): Executive Briefing. Is discontinuous innovation on your corporate radar? Twelve search strategies that could save your organisation. Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber. aim RESEARCH.

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